27. Januar, 2017

Automatisierung wird Arbeitsplätze schaffen

Seit drei Jahren steigt diese Zahl: 47% bzw. 2034 werden fast die Hälfte der Arbeitsplätze automatisiert sein. Seit der Veröffentlichung dieser Studie aus Grossbritannien können wir eine regelrechte Panik vor Robotern beobachten.

When people think about a iron automation there’s always a number that comes into mind, that is by 2034, 47 percent of jobs will be automated. And that’s scary. But since then, many other studies have been made and they come usually with a number that is only 9 percent of jobs would be at risk.rnrrnrWhy such a big gap? Why such a big difference?rnrrnrWell it comes mostly from two points; the first one is when we think about that, we consider it from an industry point of view or from a sector point of view. And we should consider it around tasks, sure if you automate it driving a driver will have something different to do, but still you have to load the truck, you have to unload, you have to discuss with the people to get the signature… So a lot of different things will still need human interaction.rnrAnd then there’s the second part: the business part. Until today, every time a company is able to innovate and become stronger at what they do to have a better business model, to be more efficient well, they have more customers. Because they have more customers, then they need to hire more people and we’ve seen this example. For example with Uber: he has destroy 750 jobs of taxi in Paris, but at the same time they created 13,000 new jobs. The question would be then why such a panic? why every time we talk about AI and robots people think of terrible things?rnrSo I asked the lab to work on it:rnr“We call it the robot panic, and it’s an interesting topic to look at how we relate to the future, and how we think about the future. In his 1993 Cyberpunk Manifesto, Billy Idol writes about a future having imploded, literally imploded into the present and this is the idea of a future that has come so close to the present that there is no way we can escape from it. Constantly overwhelmed and forced to update ourselves, by micro interactions, micro updates timeline refresh. And we lose our ability to project ourselves in the long term and have a longer scale of thinking about the future. So when all the imaginaries of the left class struggle and everything that has shaped its history seems to be collapsing, when for so many people work is becoming more and more meaningless and relates tornrsuffering, when innovation and disruption has become this quasi-religious litany, when we’re surrounded by fake news by conspiracy theories trapped into filter bubbles. It’s become more and more difficult to make sense of the world we’re in and if you add climate change conflicts mass migration it seems that there’s no way we can escape this very very close near future. And then it’s very natural to fold back into these very deep and very powerful myth that I’ve shaped historically how we relate to machines in AI. And if you think about it in cinema in literature, we’ve always been extremely scared. And AI has always been just described, it’s something extremely threatening and build upon powerful myths of destruction of humanity and powerful threats on our civilization: metropolis Skynet, the Terminator all these archetypes and metaphors are extremely dangerous and threatening.rnrSo today we conduct research we engage with the public, we engage with our client, and we constantly hear these stories in this relationship to the future. And we call it the common narrative collapse it is how collectively we fail to not only create and tell positive stories of the future but also, how we remain more and more trapped in dystopian and negative, scary aesthetics of the future. The dystopian aesthetics seems to take over our imaginaries. So we really believe that today engaging in future thinking requires to unfold and unpack these ideas and these stories and look beyond the trending topics and conference buzzwords and trending technologies and to look deeper in howrnrwe relate to the future and how these ideas shape our understandings and our imaginaries of what tomorrow could be well.”rnrWe hope you like this video, so if you do please subscribe to our YouTube channel and share it. Leave us a comment we’re always very happy to discuss with you. All the best.rnr

Doch in einer Zeit von Fake News auf Facebook und Innovationsscharlatanen auf LinkedIn scheint es, als könnten wir nicht mehr länger eine Zukunft erwarten, in der menschliche Angestellte alltäglich sind.

Bei Enigma teilen wir diese Sichtweise nicht. Für uns ist die momentane Automatisierung eher historisch bedingt. Wir glauben deshalb, dass künstliche Intelligenz und Roboter sogar Arbeitsplätze schaffen werden.

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Photo by David Lifson (Flickr Creative Commons)

Die Wahrheit hinter den 47%

Diese berühmte Studie, die von 47% potenzieller Automatisierung spricht, wurde mehrfach in Frage gestellt, insbesondere von der OECD, die sagt, dass nur 9% aller Arbeitsplätze in den 21 OECD Ländern automatisierbar sind. Wieso also eine solche Kluft und wieso ein solcher “Medienzirkus”? Es ist eigentlich ziemlich einfach: Der berühmten Studie unterlief der grobe Fehler, Arbeitsplätze aus Sicht von Berufsgruppen und nicht aus Sicht der Tätigkeiten zu betrachten. So wird die Tatsache übersehen, dass es innerhalb eines Arbeitssektors verschiedene Aufgaben gibt. Doch es bleibt eine beängstigende Vorstellung und ein schlagender Verkaufspunkt. Genauso wie es auch die Tweets von Donald Trump sind.

Was ist mit der Produktivitätssteigerung, die Maschinen ermöglicht?

Aufgrund der Komplexität der Wirtschaft, der Volatilität des Marktes, der oft überholten Managementsystemen von Bürokratien, des Verlusts des Sinnes einer Arbeit, des Einflusses von Stress im Job, der archaischen IT-Systeme und der Generationskonflikte scheitert die Arbeitswelt. Und trotz unseren technologischen Innovationen wird die Menschheit immer weniger produktiv. Und alle sind davon betroffen! So fällt es nicht sehr schwer, sich vorzustellen, dass Maschinen uns bald ersetzen könnten.
Doch würden Roboter und künstliche Intelligenzen wirklich unsere Jobs übernehmen, wäre auch ein schneller Anstieg der Produktivität der Arbeiter, die noch Jobs haben – die Menge an Arbeit dividiert durch die Anzahl beschäftigte Leute – zu erwarten. Dies ist aber nicht der Fall. Die Produktivität geht generell eher zurück, und dort, wo man immer noch einen Anstieg beobachten kann, ist er tiefer als in der Vergangenheit.

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Photo by julochka (Flickr Creative Commons)

Fördert die Automatisierung also die Arbeitslosigkeit?

Der Ökonom James Bessen der Universität Boston liefert ein Beispiel aus der Justiz, wo seit fast 20 Jahren Softwares benutzt werden, um während Verhandlungen Millionen von Dokumenten zu ordnen. Dieser Prozess, in der Branche “Discovery” genannt, war immer sehr kostenintensiv. Doch dank elektronischer Methoden konnten diese Kosten drastisch reduziert und sogar noch präzisere Resultate erzielt werden. Überraschenderweise führte diese Veränderung nicht zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit unter Anwälten und in der Justiz. Im Gegenteil, die Beschäftigung von Rechtsberatern und Anwälten ist bemerkenswert angestiegen. Ein ähnliches Phänomen trat auf, als die Geldautomaten einige Aufgaben der Bankangestellten automatisierten sowie bei der Einführung der Strichcodes. Statt vermehrter Arbeitslosigkeit war ein Anstieg der Zahl der Arbeiter in diesem Bereich zu beobachten.
Während wirdavon überzeugt sind, dass die Automatisierung von Aufgaben die Arbeitslosigkeit in einer Branche ansteigen lässt, übersieht diese Logik einige fundamentale ökonomische Aspekte: Indem die Kosten eines Produktes oder einer Dienstleistung gesenkt werden und die Qualität erhöht wird, zieht die Automatisierung mehr Kunden an. Geldautomaten haben es Banken ermöglicht, ihr Tätigkeitsgebiet auszuweiten, indem sie gewisse Vorgänge weniger teuer gemacht haben. Berater sind zu Spezialisten im Consulting und im Marketing geworden, da sie eine Dienstleistung anbieten, die näher bei den Kunden ist.

Doch Automatisierung hat nicht für alle Vorteile. Das Wachstum einiger Arbeitszweige beruht auf Kosten anderer Bereiche. Die Erfindung von computergesteuerten Telefonen führte zum Verlust von Arbeitsplätzen für Telefonistinnen und Telefonisten. Doch führte sie auch zu mehr Beschäftigung für Rezeptionistinnen und Rezeptionisten.

Der absolute Effekt auf die Arbeitslosigkeit hängt vom Trend ab, der gerade in der Gesellschaft vorherrscht. Deshalb sind Innovation und unsere kollektive Lernkapazität so wichtig.
Nehmen Sie das Beispiel eines Lieferanten und seines Lastwagens. Durch die limitierte Sicht der Medien (Gewerbe vs. Tätgkeiten) wird ein selbstfahrendes Fahrzeug den Fahrer ersetzen und ihn in die Arbeitslosigkeit entlassen. Doch eine einfache Service Design Analyse zeigt uns, dass immer noch die Notwendigkeit besteht, den Lastwagen zu be- und entladen, und dass die Lieferung einiges an Interaktion mit dem Kunden erfordert. Sobald die Fahrer nicht mehr länger dafür verantwortlich sind, die Lastwagen zu fahren, entstehen einige Szenarien, in denen zum Beispiel die Fahrerkabine als mobiles Büro fungiert, während sich die Arbeit des ehemaligen Fahrers mehr auf die Logistik, den Verkauf und die Beratung fokussiert.

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Photo by Sascha Pohflepp (Flickr Creative Commons)

Welche Schlüsse können wir daraus ziehen?

Die momentanen Diskussionen über die Automatisierung werden stark von überholten Bildern eines Klassenkampfes und von industrieller Revolution verzerrt, die in einer globalisierten und immer offener werdenden Welt keinen Sinn mehr machen.

Das Thema Automatisierung lehrt uns deontologisches Misstrauen, wird es durch den technologischen Determinismus, der die Medien und die Politik dominiert, verstanden.

Der Schlüssel zur begleitenden Automatisierung bleibt letztendlich unsere Fähigkeit zu lernen (und auch zu verlernen) sowie zusammenzuarbeiten. Wir werden lernen müssen, nicht nur besser zusammenzuarbeiten sondern auch, die Zusammenarbeit mit künstlicher Intelligenz und Technologie im Allgemeinen zu verbessern. Leider wird man schnell realisieren, dass Lehrpläne schon bald sehr veraltet sein werden, und dass Strategien digitaler Transformation viel zu oft auf den Einsatz von Computer-Tools fokussiert sind, wobei sie die menschliche Dimension übersehen.

Vorausschauendes Denken, Business Modell Innovation und Service Innovation sind zweifellos der Schlüssel für Firmen, die sich an die Automatisierung in ihrer Branche anpassen müssen.

In einer Zeit, in der künstliche Intelligenzen immer effizienter werden und im Vorstand von Firmen sitzen, ist es dringend nötig, das Schulsystem und unsere kritische Betrachtung von sozioökonomischen Phänomenen am Arbeitsplatz zu überdenken und unsere Innovations- und Kollaborationskultur weiterzuentwickeln. Auf diesem Weg können die andauernden Darstellungen des 19. Jahrhunderts verworfen werden sowie unsere Zukunft entstehen.

Cover Photography by Robert Occhialini „Robots Are Among Us“

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