17. August, 2017

Besserer Arbeitsplatz: Open Space schadet der Produktivität

Offene Räume sehen gut aus. Viel besser als die Büros mit den engen Arbeitsplätzen aus der Zeit unserer Eltern. Für die Mehrheit von uns bedeutet Freiraum Zusammenarbeit, flache Hierarchien und Produktivität. Doch – entschuldigen Sie – das ist ein Mythos! Verschiedene Studien beweisen, dass offen gestaltete Räume der Produktivität schaden. Um einen wirklich besseren Arbeitsplatz zu kreieren, bedarf es einem anderen Ansatz. Doch keine Sorge, wir sind hier, um Ihnen zu helfen.

Bitte nehmen Sie sich einen kurzen Moment Zeit: Stellen Sie sich einen dynamischen, kreativen und kollaborativen Arbeitsplatz vor. Nun, was sehen Sie? Wir sind überzeugt, dass sich die Mehrheit der Leser einen grossen, freien Raum vorstellt.

In den letzten 15 Jahren hat sich der freie Raum zum Symbol für Zusammenarbeit und flache Hierarchien manifestiert. Auch steckt eine kulturelle Bedeutung dahinter. Es gibt das Gefühl, in einem Start-up zu arbeiten sowie das Gefühl einer engen Beziehung zu den Mitarbeitern.

Data beats opinion

Somit besteht die allgemeine Auffassung, dass ein als freier Raum gestalteter Arbeitsplatz die Zusammenarbeit und den Informationsaustausch fördert. Eine wirklich schöne Idee. Stimmt das aber? Wie wir bei Enigma immer wieder sagen: Data beats opinion. Was sagen nun die Daten? Aus verschiedenen Studien und Arbeiten haben wir Erkenntnisse zusammengetragen. Diese ergaben Folgendes:


  • Jeden Tag gehen 86 Minuten Arbeitszeit pro Angestellter durch verschiedene Unterbrechungen verloren, die durch einen offen gestalteten Arbeitsplatz entstehen.

  • Eine offen gestaltete Fläche reduziert die Produktivität eines Mitarbeiters um 15%.

  • Offene Räume vermindern das Wohlbefinden eines Mitarbeiters um 32%.


Wow. Offen gestaltete Arbeitsflächen als Produktivitäts-Förderung sind also Ammenmärchen!

Besserer Arbeitsplatz: Jenseits der Symbolik

Das Fazit der Studien ist eindeutig: Symbole allein führen nicht zu einem besseren Arbeitsplatz. Ein Symbol ist beispielsweise ein offen gestalteter Raum. Ein nicht funktionierendes Symbol. Wir bei Enigma glauben an unsere Fähigkeit, bessere Arbeitsplätze schaffen zu können. Wieso das so ist? Weil wir nicht nur an der Architektur festhalten: Wir setzen auf viele andere Dimensionen.

Eine im Jahr 2013 veröffentlichte Studie zeigt auf, dass je mehr Wahlmöglichkeiten die Mitarbeiter über ihren Arbeitsplatz haben, desto mehr steigt deren Konzentration und Effektivität, im Durchschnitt um 7%. Unvorstellbar für Sie? Ihr Arbeitsplatz bleibt unverändert und die Mitarbeiter sind um 7% konzentrierter und effektiver bei der Arbeit. Im Vergleich dazu ist das die Hälfte der Prozentzahl, die ein offen eingerichteter Raum an Schaden bezüglich Effizienz und Produktivität anrichten würde!

study

Basierend auf diesen Daten und weiteren Erkenntnissen haben wir ein Modell entwickelt, welches Unternehmen dabei hilft, bessere Arbeitsräume zu schaffen. Better Spaces Framework – so heisst unser Modell.

Bessere Arbeitsplätze: Was muss dafür gemacht werden?

In diesem Modell geht es um die Generierung neuer Ideen. Wir wollen Mitarbeitern helfen, ihre Bestreben und Aufgaben zielgerichtet zu erreichen. In einem ersten Schritt werden diese gebeten, alle hinderlichen Elemente aufzulisten. Die Frage “Was behindert sie bei der Ausführung ihrer Aufgaben?” ist hier von zentraler Bedeutung. Zweitens teilen wir diese Elemente in drei Kategorien ein:

 


  • Verhalten: Alles bezogen auf menschliches Handeln und Verhalten

  • Raum: Architektonische Elemente wie Räume, Wände, etc.

  • Objekte: Kleine Objekte wie Pflanzen, Kopfhörer und weiteres


Die Idee ist es, dass die Mitarbeiter verschiedene Lösungsansätze nach genau diesen Kategorien generieren.

Stellen wir uns vor, Laura verbringt den grössten Teil ihrer Arbeitszeit am Telefon und führt Kundengespräche. Das unvermeidliche Geräusch bei den Anrufen ist Lauras Arbeitskollegen Bob zu penetrant. Bob ist dafür zuständig, Offerten für Klienten auszuarbeiten. Aufgrund dieses durchdringenden Lautes kann sich Bob nicht konzentrieren und seine Aufgaben nicht wie gewünscht effektiv erfüllen.

Wie können wir nun das Problem lösen? Ein Architekt würde zwischen Laura und Bob eine Wand bauen. Das braucht Zeit und Geld.

Wie wäre es nun damit, die Kopfhörer mit einer Schalldämpferanlage auszustatten? Dies würde Bob zu entschieden mehr Konzentration verhelfen. Ein anschauliches Beispiel für eine deutlich schnellere und günstigere Lösung als die Wand beim Architekten. Sehen Sie? Es geht um weitaus mehr als nur um Architektur.

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Das Better Spaces Framework, das vom Enigma Lab entwickelt wurde

Das simple Beispiel zeigt auf, wie komplexe Probleme auch auf einfache Art gelöst werden können. Dafür braucht es nicht kostspielige architektonische Lösungen. Ein Wandel geschieht durch das Verstehen von Verhalten und kulturellen Aspekten oder durch die Einführung neuer Objekte am Arbeitsplatz.

Besserer Arbeitsplatz: Menschen zusammenbringen

Die Aufgabe, einen besseren Arbeitsplatz zu schaffen, kann unmöglich nur von einer einzigen Person übernommen werden. Es braucht das gemeinsame Bemühen, ebenso muss jedem Stakeholder ein offenes Ohr geschenkt werden. Jedermann, sei es der Manager oder der Hausmeister, hat negative Erfahrungen am Arbeitsplatz gemacht.

Unser Team hat ein Workshop gestaltet, um Ihnen weiterzuhelfen. Mit unserer Unterstützung wird der Meinungsaustausch gefördert und innovative Ideen für bessere Arbeitsplätze geschaffen. Mehr über unseren Workshop gibt es im unteren Video oder auf der Seite the Better Spaces Workshop dedicated page.

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