6. Mai, 2013

Rückblick auf den Business Design Summit in Berlin

«Kein Blabla, nur Instrumente» − so könnte man die Konferenz zusammenfassen, die im April 2013 auf Initiative von Alexander Osterwalder stattgefunden hat. Der Co-Autor von Business Model Generation entwickelte dabei seine strategischen Überlegungen rund um sein Canvas weiter. Die Konferenz richtete sich übrigens an ein Publikum, das sie auch zu nutzen verstand; die meisten Teilnehmer verfügten über einen Master-Abschluss.

Business Model Canvas

Osterwalder betonte die Tatsache, dass eine gute Idee oder ein neues Produkt noch keine Erfolgsgarantie darstellt, ausser sie werden von einem angemessenen Business Model begleitet. Bekanntlich stürzte Nespresso beinahe ab, bevor es zur Erfolgsgeschichte des Kaffees wurde.

Und hier die grossartigen Momente der Konferenz:

Alexander Osterwalder zeigte auf, wie ein Value Proposition Canvas, das parallel zu einer Empathy Map eingesetzt wird, ein Geschäftsmodell aufwerten und verbessern kann, insbesondere auf der Beziehungsebene.

Value Proposition Canvas

Patrick van de Pijl stellte das Instrument «Cover Story» vor, das es erlaubt, eine Unternehmensvision auf leichte und einfache Weise zu definieren und zu präsentieren; es erlaubt im Weiteren, die Vision jederzeit zu verfeinern und zu verbessern.



Mark Johnson sprach über den «Job to be done», mit dem das Ziel eines Produkts analysiert, sein Zweck präzise bestimmt und somit die Art und Weise, wie es entwickelt werden soll, gezeigt werden kann.

Jobs To Be Done canvas

Stefano Mastrogiacomo ging von der Feststellung aus, dass nur 30 Prozent der Innovationsprojekte ihr Ziel erreichen, während 20 Prozent ein anderes als das ursprünglich angestrebte Ziel erreichen. So gründete er Coopilot, eine Art GPS für Projekte, das sich sowohl an klassische, durch Gantt-Diagramme gesteuerte Waterfall-Modelle wie auch an Scrums anpasst. Coopilot warnt sehr früh, wenn ein Projekt anfängt, aus dem Ruder zu laufen, sodass notwendige Kurskorrekturen rasch möglich sind, um das Projekt wieder auf Kurs zu bringen.



Henry Chesbrough entwickelte den Corporate Conflict Detector, mit dem Friktionspunkte zwischen einem neuen und dem im Unternehmen bestehenden Business-Modell vorhersehbar (und auch vermeidbar) werden. Das ist eine häufig auftretende Situation in Unternehmen, die sich neu definieren oder ein neues Produkt lancieren.

Corporate Conflict Detector

Die Konferenz schloss mit einer gemeinsamen Präsentation von Steve Blank und Rita Gunther McGrath. Der Autor von Four Steps to Epiphany und The Startup Owner’s Manual sprach über Start-ups, die sich zu früh wie grosse Unternehmen benehmen und somit auf viele Hindernisse stossen. In ihrer Antwort befasste sich Rita Gunther McGrath damit, ob ein Unternehmen in einer Verfassung ist, die es ihm erlaubt, sich zu verbessern, bevor es der Markt verlangt.

Strategic Conversation Compass

Es war eine Konferenz auf sehr hohem Niveau. Die Veranstaltung wird 2014 sicher ebenso faszinierend und nützlich sein.

Dieser Artikel wurde von Olivier Kennedy
am 6. Mai, 2013
in #Sonstiges veröffentlicht
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