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Vom Storytelling zum Storymaking
Storytelling ist im Marketing in aller Munde. Allerdings wird es nicht von jeder Unternehmung gänzlich umgesetzt. Ich will Ihnen dazu mein Lieblingsbeispiel über eine erfolgreiche Marke erzählen.
Die deutsche Modemarke Drykorn hat die Wirkung eines erfolgreichen Storytellings bereits verstanden.
Als ich einmal einen Anzug von Drykorn kaufen wollte, stand ich vor dem Spiegel und betrachtete das Innenfutter des Anzugs. Dabei habe ich den Satz “For beautiful people” entdeckt. Ich wurde sofort positiv beeinflusst und fühlte mich wertgeschätzt. Wie wäre es mir da möglich gewesen, diesem Anzug zu widerstehen? Mit diesen drei Worten hat Drykorn nicht direkt über sich selbst gesprochen. Sie hätten problemlos sagen können, ihre Kleider seien schön. Dies wäre jedoch merkwürdig.
Wie auch immer, die Unternehmung hat einen guten Weg gefunden, diese Nachricht so zu verbreiten, ohne den Kunden direkt in den Mittelpunkt zu stellen. Somit erzählt “For beautiful people” eine einmalige Story. Eine Story, die erzählt, dass die Menschen, die diese Kleider tragen, schön sind. Einzig weil es auf ihren Kleidern vermerkt ist. Verständlich, dass Drykorn so Schönheit kreiert. Die Story fokussiert sich somit nicht direkt auf die Marke selbst, sondern gänzlich auf den Kunden. Das ist Storytelling vom Feinsten und hat folglich einen stärkeren Einfluss auf die Kunden: Das ist es, was wir Storytelling nennen!
Üblicherweise sprechen die Marken zu viel über sich selbst: Unser Produkt kann dies und das. Auf diese Weise verliert die Story ihre magische Attraktivität. Man kann es sich so vorstellen, als hätte Schneewittchen gesagt: “Ich bin die Prinzessin”. Stattdessen wird das Märchen auf eine Art erzählt, mit der die Zwerge wie auch die Zuhörer von einer Mystik umgeben werden. Diese Art von Magie sollten auch die Marken in ihre Stories einbauen, um sie für ihre Kunden relevant werden zu lassen. Relevanz wiederum gewinnt die Aufmerksamkeit, die relevanteste Währung, wenn traditionelle Werbeformen für minimale Aufmerksamkeitsspannen kämpfen.
Es gibt einige Unternehmungen, welche die Methode des Storytellings bereits ganz selbstverständlich anwenden. Redbull ist ein gutes Beispiel dafür. Mit ihrer Story “Redbull gives you wings”, vermittelt Redbull ihren Kunden die Fähigkeit, nach dem Konsum eines ihrer Energydrinks, fliegen zu können. Sie spielen somit mit einem Traum vieler Menschen und rufen automatisch ein Gefühl von Stärke hervor. Mit einem Energydrink könnten sie die Schwerkraft, etwas Unbesiegbares, überwinden.
Statt eine künstliche Story zu erfinden, sollten die Marken sich eher um das Talent des Storymakings bemühen.
Das Storymaking hat auf den Kunden einen emotionalen Einfluss und stellt ihn in den Mittelpunkt. Aber am allermeisten versetzt es der Marke einen Schuss Drama und erweckt sie zum Leben.