4. Februar, 2021

Der Shopify-Boom und seine Folgen

Ein langes Jahr mit Corona, Lockdown, Shutdown, Homeoffice… Die Menschen scheinen es satt zu haben. Und die Langeweile @home wird zu einem immer grösseren Problem. Doch das „Corona-Jahr“ hat auch neue Trends und Initiativen hervorgebracht. Wie etwa: Unternehmertum in der digitalen Welt. Zum Beispiel als Shop-Betreiber. Kein Wunder, dass Shopify zu einer der meistbesuchtesten Websites geworden ist.

Der Ausbruch der Corona-Pandemie liegt nun ein Jahr zurück, und auf den ersten Blick hat sich seither nicht sehr viel geändert. Es droht sogar eine Verlängerung des Lockdowns. Während manche Menschen langsam die Geduld verlieren, scheint es aber auf der ganzen Welt und besonders in der Schweiz einen Trend zu geben, wie manche ihre Zeit sinnvoll nutzen. Anstatt auszugehen, werden die Leute jetzt zu Kleinunternehmern und gründen ihr eigenes Business auf Shopify. Das boomt so stark, dass der Service bis in die Top 10 der meistbesuchtesten Seiten in der Schweiz vorgerückt ist, direkt vor Netflix. Weil das Ausgehen und Treffen mit Freunden fast unmöglich geworden ist, müssen die Menschen ihre Zeit anders verbringen. Gleichzeitig mussten die meisten Geschäfte schliessen und verlassen sich nun vollständig auf den E-Commerce, da sie keine andere Wahl haben. Durch die Kombination dieser beiden Entwicklungen haben sich viele gefragt: „Warum nicht ich? Warum nicht ein Online-Shop?“.

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Ein echtes Ladengeschäft zu eröffnen würde so viel Arbeit und Administration bedeuten, dass dies niemand neben seinem normalen Tagesjob in Betracht ziehen würde. Mit dem Umstieg auf E-Commerce fallen viele der Eintrittsbarrieren für die Eröffnung eines Geschäftes weg, weshalb immer mehr Menschen von der Käuferseite auf die Verkäuferseite wechseln. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Shopify zu Beginn von 2021 unter den Top 10 der meistbesuchtesten Seiten der Schweiz zu finden ist. Die durchschnittliche tägliche Aufenthaltsdauer auf Shopify ist sogar höher als bei den beliebten Social Media Seiten wie Facebook, Instagram und Youtube. Der Hype ist real. Aber was sind die Konsequenzen für den Markt und seine Akteure?

Auf den ersten Blick scheinen grosse Unternehmen nicht viel zu verlieren. Das typische Shopify-Unternehmen verkauft in der Regel ein fokussiertes Sortiment von 1 bis 3 verschiedener Produkte. Auf diese Weise haben sie mehr Kontrolle über die Zahlen und den Verlauf des Geschäfts und minimieren das Risiko, unbemerkt Geld zu verlieren. Daher ist der Marktanteil, den sie wegnehmen, sehr klein im Vergleich zu den grossen Playern, wie sie in der Schweiz existieren.

Typischerweise ist in der Schweiz alles sehr stark gebündelt. Der Grund dafür ist, dass wir nicht Teil der EU sind, so dass es keine Konkurrenz durch weit verbreitete Dienste wie Amazon gibt. Das, was Amazon am nächsten kommt, ist wahrscheinlich Galaxus, das von der Migros selbst betrieben wird. Dies in Kombination mit der hohen Kaufkraft im Schweizer Markt macht es zu einem perfekten Ort für das Unbundling, also die Entbündelung der grossen Markt Akteure.

Unbundling ist der Prozess, bei dem solche Shopify Mini-Unternehmen den grossen Unternehmen kleine Teile des Marktes wegnehmen, die für sich alleine nicht relevant sind, aber in ihrer Summe einen viel grösseren Einfluss haben können. Unternehmen wie Coop oder Manor fallen auseinander, weil ihnen eine echte Spezialität fehlt. Ein gutes Beispiel für die Entbündelung ist der Schweizer Biermarkt, in welchem mehr und mehr lokale Brauereien mit eigenen Bieren gestartet sind und langsam einen recht grossen Teil des gesamten Bierkonsums abspalten. Es wird sehr interessant sein, die Entwicklung dieses Prozesses mit dem neuen Shopify-Hype im Auge zu behalten.

Wir konnten bereits feststellen, dass wir eine beträchtliche Anzahl von Anfragen erhalten haben, mit einigen dieser neuen Mini-Shops digitales Marketing zu betreiben. Eine der grössten Herausforderungen liegt in der Werbung in einem Land mit verschiedenen Sprachen. Aufgrund unserer Erfahrung mit Werbung in der Schweiz und auch der Mehrsprachigkeit können wir sagen, dass, zumindest in unserer Erfahrung, Kampagnen wie diese erstaunlich erfolgreich waren mit einem ROAS von 5 und mehr (Return on Ad Spend im Verhältnis 5 zu 1).

Dieser Artikel wurde von Olivier Kennedy
am 4. Februar, 2021
in #Website veröffentlicht
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