Politische Kampagne – Nein zu Ecopop

FER Genève

Ambition


Am 30. November wurde über die Ecopop Initiative abgestimmt. Für diese Abstimmung wurde eine ausdrucksstarke Kampagne kreiert, die auf breiter Ebene Aufsehen erregte – nicht nur aufgrund der auffälligen Gestaltung, sondern auch aufgrund der schockierenden Teaser.

Unter dem Vorwand, die natürlichen Ressourcen der Schweiz zu bewahren, will die Initiative direkt auf den Bevölkerungszuwachs der Schweiz Einfluss nehmen. Deshalb sollte die Immigrationsschwelle auf 0.2% festgelegt werden. Dies entspricht 16`000 Personen im Jahr. Eine Zahl, die nicht einmal die wirtschaftlichen Bedürfnisse des Kantons Jura abdecken würde. Das Ziel hinter der Initiative mit dem irreführenden Namen ist es, die Bevölkerungsdichte der 30er Jahre in der Schweiz wiederherzustellen.

Gegen diese rassistische Ideologie, die sich hinter den ökologischen Argumenten versteckt, galt es, sofort Massnahmen zu ergreifen. Denn unter dem vielversprechenden Namen «Ecopop» hat es die Initiative auf den ersten Blick einem grossen Teil der Schweizer Bevölkerung angetan.

Auch wenn sich fast alle politischen Parteien offiziell gegen die Initiative ausgesprochen haben und die Fürsprecher von Ecopop je länger je mehr eine Minderheit darstellten, mussten wir den Effekt «David gegen Goliath» auf jeden Fall vermeiden. Denn ein Aussprechen der Medien gegen die Initiative könnte diese im Umkehreffekt sympathisch machen. Deshalb mussten die negativen Folgen und die irreführenden ökologischen Vorzüge von Ecopop klar aufgezeigt werden. Den Befürwortern der Initiative durfte folglich keine Plattform geboten werden. Wir mussten mit allen Mitteln zeigen, wie unwirklich der Grundgedanke dieser Initiative ist.

Action

Um möglichst viele Wähler und Wählerinnen zu mobilisieren, haben wir uns dazu entschieden, die Kontaktpunkte zu vervielfachen, denn der Zero Moment Of Truth ist für jedermann verschieden.

Wir haben deshalb eine Plakatkampagne, Inserate, Content Amplification und mehrere Videos lanciert.

Plakate
Wir haben zu zwei verschiedenen Zeitpunkten eine Plakatkampagne lanciert. Die ersten Plakate sorgten mit provozierenden Teaser für Aufsehen ohne, dass ein Absender oder ein Ziel der Kampagne ersichtlich war.

Diese Plakate hatten zum Ziel, auf die Konsequenzen von Ecopop für die Wirtschaft, für die Bevölkerung und für die Schweiz im allgemeinen aufmerksam zu machen.

Um die wirklichen Ziele der Initiative aufzuzeigen, verwendeten wir folgende Texte:

  • Ein Text, der die rassistische Grundhaltung der Initiative darlegt
  • Ein Text, der die ökonomischen Folgen beschreibt
  • Ein Text, der aufzeigt, dass die Initiative aus demographischen Gründen nicht umsetzbar ist

In einem zweiten Schritt enthüllte die Kampagne Ziel und Absender der Plakate. Um aufzuzeigen, wie realitätsfern die Initiative ist, haben wir alle Plakate mit folgendem Text ergänzt: «Schon als Witz wäre diese Initiative schlimm». Ohne, dass wir uns direkt über die Initiative lustig machen, haben wir so den Widersinn von Ecopop unterstrichen.

Inserate
Um die leeren Versprechen der Initiative aufzuzeigen, sind wir noch einen Schritt weiter gegangen. Für die Anzeigen haben wir gezielt ein eher altmodisches Design ausgewählt, welches an Inserate aus den 50er Jahren erinnern soll. Das Design der Anzeigen soll bewusst Referenzen zu Scharlatanen schaffen, die auch Versprechen losgelöst von jeglicher Realität machen, ohne Verantwortung für die Konsequenzen zu übernehmen. Unter diesem Blickwinkel zeigten wir erneuet auf, wie Ernst die Folgen von Ecopop für die Schweiz sind.

Amplification
Um das wahre Gesicht der Initiative ans Licht zu bringen, haben wir einen Artikel auf der Webseite des FER veröffentlicht. Der Artikel liefert fünf Gründe, gegen Ecopop zu stimmen. Die Titel und Bilder dieses Artikels wurden anhand eines A/B Testing ausgewählt, um die Klickrate zu optimieren.

Durch ein sogenanntes «Amplification system» wurden diese Artikel an mehrere grosse Online Zeitschriften versendet. Dadurch wurde eine neue Leserschaft und folglich neue Wähler erreicht.

Video
Um die Einstimmigkeit der Schweizer Politiker im Zusammenhang dieser Initiative zu demonstrieren, haben sich drei politische Persönlichkeiten per Video zu Ecopop geäussert.

Pierre Maudet, Robert Cramer und Céline Amaudruz haben in einem 30 sekündigen Video Stellung genommen – mit hoher Resonanz. Die Videos wurden auf 30 Sekunden beschränkt, um den dynamischen und didaktischen Charakter der Statements zu erhöhen. Die Videos wurden auf Youtube ausgestrahlt und erklärten die realen und ernsthaften Folgen der Initiative für die Schweiz. Mit Robert Cramer wird der ökologische Standpunkt vertreten, der Standpunkt der Wirtschafter unterstrich Pierre Maudet und Céline Amaudruz nahm für die SVP Stellung.

Impact


Am 30. November wurde die Initiative mit mehr als 74% Nein-Stimmen in der Schweiz und 79% in Genf abgelehnt . Die Youtube Videos generierten über 215`000 Views in nur einem Monat und auch auf der Plattform wurde angeregt diskutiert.

Indem den Initianden der Initiative kein Forum für Diskurs gegeben wurde und die Gegen-Argumente breit gestreut wurden, konnten wir eine klare Botschaft senden, welche in einem deutlichen Sieg für die Nein-Kampagne mündete.

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